17.07.2015 KEF kippt Bindung an UKW-Abschaltung

    Die KEF nimmt von ihrer Forderung Abstand, wonach ARD und D-Radio einen konkreten Termin für die UKW-Abschaltung nennen sollen. Das bestätigte KEF-Vertreter Norbert Holzer bei einer Fachveranstaltung in Berlin.

    Die 16 Kommissionsmitglieder, zuständig für die Prüfung der Budget-Planungen von ARD, ZDF und D-Radio, hatten bislang die Mittelzuteilung für Programme und Ausstrahlungen in DAB+ an diese Bedingung geknüpft. Holzer schloß sich dem Standpunkt an, dass ein Kriterienkatalog für den Umstieg auf Digitalradio erarbeitet werden sollte. ARD und D-Radio müssten dabei die Privaten mitnehmen, sonst drohe eine Zweiteilung des Radiomarktes.

    Die Festlegung eines UKW-Abschalttermins stößt inzwischen bei der ARD auf Vorbehalte. Die Privaten sind ohnehin gegen eine Terminfestschreibung, weil sie ihre ausschließlich bei UKW erzielten Werbeumsätze in Gedfahr sehen, so Klaus Schunk (VPRT). Für Deutschlandradio hält Verwaltungsdirektor Rainer Kampmann allerdings einen Termin für förderlich – jedoch nur innerhalb eines Zeitrahmens von zehn Jahren. Auch Willi Schreiner (DRD) hält einen konkreten Termin für notwendig, sonst käme die Digitalisierung nicht voran.
    Die von Kampmann geforderten medienpolitischen Entscheidungen unterstrich SLM-Direktor Martin Deitenbeck aus Sicht des Regulierers: Der Gesetzgeber könne die Entwicklung mit der Vorgabe beeinflussen, frei werdende UKW-Frequenzen nicht mehr auszuschreiben.

    Quelle: Dehmmedia Dehmedia