23.09.2015 Österreich: Digitalradio und neue Marktordnung

    Wenn der Hörfunk „als Massenmedium mit Entwicklungsperspektive überleben will“, ist DAB+ der richtige Weg. Auf den Österreichischen Medientagen forderte Wolfgang Struber (Verein Digitalradio Österreich, Radio Arabella) die Politik des Nachbarlandes auf, DAB+ in Österreich den Weg zu ebnen. „DAB+ ist kein technologisches, sondern ein medien-, verkehrs- und sicherheitspolitisches Thema.“ Dabei bezog er u.a. Aspekte des Informationsangebots und der Meinungsvielfalt, der Kosten und Ökologie sowie Informations- und Sicherheitsdienste wie TPEG und EWF ein. Die bisherige Situation habe zu Innovationszurückhaltung und einer „Austrocknung des Radiomarktes“ geführt. „Digitalradio ordnet Hörfunklandschaft völlig neu“, vor allem durch nationale Senderketten. Webradio sei nur eine Ergänzung zur Radio-Terrestrik.
    Allerdings gibt es einige Widerstände. So will der ORF, nach dem gesetzlichen Verbot neuer Programmkonzepte, abwarten; DAB+ habe nur einen Sinn, wenn man die neue Möglichkeiten nutzen kann. Die großen Privatradios der Alpenrepublik sehen „eine erkleckliche Anzahl an Hörern“, die über DAB+ erreicht werden, als Voraussetzung für einen Einstieg und setzen eher auf den neuen radioplayer.at als gemeinsame Webradio-Plattform.
    Seit Ende Mai läuft in Wien ein umfangreiches Testprojekt mit 15 Programmen. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien in der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, stellte eine Verlängerung des bis zum 1. April 2016 befristeten Projektes um ein weiteres Jahr in Aussicht.

    Quelle: Presseinfo von Digitalradio Österreich
    Quelle: Meldung von Der Standard vom 22.9.